Vierter Bericht zum Projekt von Herrn Prof. Dr. Schöls

Physiotherapie bei HSP                                            16.12.2016

Die Physiotherapiestudie hat die Rekrutierung von Patienten erfolgreich abschließen können! Es sind nun 56 Teilnehmer in die Studie in Tübingen eingeschlossen. Von diesen werden 28 nach dem speziell für die HSP entwickelten Physiotherapiekonzept behandelt. 28 wurden in die Kontrollgruppe gelost, die ihre bisherige Behandlung unverändert weiterführt . Da jeder Teilnehmer 6 Monate im Rahmen der Studie untersucht wird, wird es noch ein halbes Jahr dauern, bis alle Daten erhoben sind.

Als Studienteam wollen wir uns schon jetzt sehr herzlich für das große Engagement aller Studienteilnehmer und die großartige Unterstützung durch den Förderverein für HSP- Forschung bedanken. Bei ganz vielen Teilnehmern konnten wir merken, mit wieviel Einsatz sie diese Studie vorangetrieben und mitgearbeitet haben.

Als Studienleiter können wir Ihnen aber auch versichern, dass das ganze Team hier in Tübingen viel Herzblut in diese Studie gesteckt hat und weiter steckt. Auch wir sind sehr gespannt, ob es uns gelungen ist, ein Physiotherapiekonzept für die HSP zu entwickeln, das der Standardtherapie überlegen ist. Denn man darf nicht vergessen, wir testen ja nicht Physiotherapie gegen Nichtstun sondern wir untersuchen, ob das Tübinger Konzept in der relativ kurzen Studienzeit einen messbaren Vorteil gegenüber der Standardphysiotherapie bringt. Und das kann in Anbetracht der sehr aktiven und hochmotivierten Patienten, die auch in der Kontrollgruppe sind, durchaus schwierig werden.

Wenn alle Patienten die Studie abgeschlossen haben, gilt es alle Daten in die Datenbank einzugeben und zu überprüfen, dass nicht irgendwo bei der Eingabe ein Komma verrutscht ist oder eine Zahl in die falsche Zeile geriet. Das ist bei 56 Teilnehmern, 3 bzw 4 Studienbesuchen und weit über 50 Daten pro Untersuchung schon eine echte Herkulesaufgabe. Wenn dann die Datenbank geschlossen / finalisiert ist, kann die Statistik gerechnet und Erfolgs- bzw. Misserfolgsfaktoren analysiert werden. Aber diese ganze Nacharbeit wird nochmal mindestens 6 Monate benötigen, so dass erste Ergebnisse frühestens nächstes Jahr zu Weihnachten vorliegen können.

Auch wenn dies noch eine lange Geduldsprobe ist, sind wir als Studienteam uns schon
heute bei einem Ergebnis sicher: Regelmäßiges, das heißt möglichst tägliches selbständiges Üben mit den zwei Komponenten: Dehnen und Gangtraining mit einem möglichst normalen (physiologischen) Gangbild sind hoch wirksam bei der HSP und ganz klar besser als Nichtstun oder eine nur einmal wöchentliche Physiotherapie. Das konnten wir bei praktisch jedem Studienteilnehmer beobachten. Ob da das Tübinger Konzept dann allgemeinen Physiotherapieansätzen überlegen ist, werden wir sehen, ist aber am Ende vielleicht sogar zweitrangig,

Wir sagen ganz herzlichen Dank an den Förderverein für HSP-Forschung für alle Unterstützung dieses großen Projektes und allen Studienteilnehmern für ihr Engagement.

Im Namen des gesamten Studienteams wünschen wir allen frohe und friedvolle Weihnachten,

Prof. Dr. Ludger Schöls, Dr. Rebecca Schüle, Dr. Tim Rattay, Marion Himmelbach und Elke Feil