21. Beitrag ==► Neue Mutation beim SPG2

In der Internetseite PubMed wird unter dem Datum Januar 2014 erneut eine interessante Arbeit zur HSP veröffentlicht. Es handelt sich hierbei um eine Forschung zum SPG2. Zugegeben, das ist nun bei der seltenen HSP eine extrem selten vorkommende Variante. Sie ist nämlich X-chromosomal. Das Interessante in dieser Arbeit ist aber, dass nun auch beim SPG2 ein Zusammenhang zum endoplasmatischen Retikulum hergestellt wurde. Dieser Zusammenhang hat sich bereits bei einigen anderen HSP-Genen herausgestellt. Die interne Suchmaschine zeigt bereits einige Ergebnisse, wenn der Begriff „Retikulum“ eingeben wird. Es zeigt sich eine Gemeinsamkeit, die bei einer recht großen Menge der der betroffenen Gene vorliegt. Es ist sehr gut und sehr wichtig, dass genau an diesem Ansatz derzeit international geforscht wird.

 

 

Eine neue Mutation im PLP1 verursacht schwere erbliche spastische Paraplegie Typ-2.

Noetzli L , Sanz PG , Brodsky GL , Hinckley JD , Giugni JC , Giannaula RJ , Gonzalez-Alegre P , Di Paola J .

Quelle
Department of Pediatrics, University of Colorado Denver School of Medicine, USA; Human Medical Genetics and Genomics Program, University of Colorado Denver School of Medicine, USA.

Abstrakt
Die erbliche spastische Paraplegie (HSP) Typ 2 ist eine mit dem Proteolipidprotein (PLP1) verbundene, genetische Erkrankung, die durch Dysmyelinisierung (=Störungen der Myelinisierung) des zentralen Nervensystems, vor allem in den Extremitäten durch Spastik, durch kognitive Beeinträchtigung, durch Nystagmus (=Augenzittern) und durch spastische Harnblase von unterschiedlichem Schweregrad gekennzeichnet ist. Zuvor beschriebene PLP1 Mutationen sind Duplikationen, Punktmutationen, oder ganze Deletionen mit Phänotypen von schwerer Pelizaeus-Merzbacher-Krankheit (PMD) bis hin zur unkomplizierten HSP Typ-2. In dieser Arbeit berichten wir über eine neue PLP1 Missense-Mutation(c.88G> C) in einer Familie aus Argentinien. Diese Mutation liegt in einer hoch konservierten Transmembrandomäne von PLP1 und, zum mutierten Protein wurde festgestellt, dass es im endoplasmatischen Retikulum zurückgehalten wird, wenn es in vitro exprimiert wird. Aufgrund der unterschiedlichen Stärke, die diese Störungen prägt, trägt unser Bericht zur Erkenntnis der Genotyp-Phänotyp-Korrelationen der PLP1-Erkrankungen bei.

Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24103481

Ergänzender Hinweis zu (c.88G> C)
Das ist die Beschreibung der gefundenen Mutation. Sie sagt aus, dass der Fehler an der Position 88 des Gentextes liegt. Die 88ste Base müsse die Nukleinbase G (=Guanin) sein. Statt Guanin ist jedoch die Base C (=Cytosin) eingebaut. So werden Missensemutationen in der Diagnose beschrieben. In der Erklärung der Mutationsformen im Forum ist im vergleichbaren Zusammenhang der Tausch der Buchstaben „p“ gegen „m“ gewählt worden.